Das Thema rund  um die Drainagen ist eine heikle Angelegenheit. Auch hier offenbart  sich der Zwiespalt, in dem die heutige Bauindustrie steckt - soll  doch gerade an dieser Stelle der Grundstein für ein solides Haus  gelegt werden. Viele übernehmen für diesen Bereich  bedenkenlos die Vorgaben aus den DIN-Vorschriften und überblicken  nicht, welche Gefahren letztendlich im ausgeführten Detail  liegen. Ich selbst habe erfahren müssen, dass ebenso  Fachberater, die Drainagematerialien anbieten und vertreiben, Wissen  zur richtigen Wasserableitung nur unzureichend besitzen. Wenn ich auf Baustellen oder in Fachseminaren schildere, dass in einer Drainage  kein Wasser fließt, wenn man dieses direkt darüber  schüttet, denken die meisten, dies sei ein schlechter Scherz.  Erst nach einem kleinen vorgeführten Modellbeispiel wird so  mancher sehr nachdenklich. Probieren Sie es selbst! 
                  Viele werden  den hier dargestellten Detailvorschlag nach DIN sicherlich kennen.  Darin sind nach meiner Meinung 5 grobe Fehler vorhanden. Machen Sie  selbst einen kleinen Test und Sie werden schnell herausfinden, ab  welchem Zeitpunkt Wasser in der Drainage überhaupt fließen  kann. Doch nur, wenn das Wasser höher als die Rohrsohle steht.  Wenn es unterhalb der Sohle steht und nicht abfließen kann,  wird der anstehende Boden durchfeuchtet. Bindige Böden können  so unzulässig aufgeweicht werden und es kann zu nachträglichen  Setzungen am Gebäude kommen. Gerade bei alten Häusern ist  dies ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Bei fehlerhaften  Dichtungen und/oder Rissen kann das stehende Wasser für die  Baukonstruktion zudem ernsthafte Feuchtigkeitsprobleme darstellen.  Nicht selten wird das Drainagerohr auch direkt auf dem Boden verlegt.  Da in der Überzahl orangefarbene oder gar die falschen gelben  gelochten Rohre verwendet werden, muss auch hier mit Durchfeuchtungen  des Bodens gerechnet werden. Denn alles anfallende Wasser kann dort  nicht ordnungsgemäß abgeleitet werden. Fehler werden  jedoch nicht nur im Fundamentbereich eingebaut. 
                Warum lassen  wir überhaupt erst zu, dass das Regenwasser über die  hausumlaufende Kieselsteinfläche zum Fundamentbereich fließen  kann? Kieselsteine bieten nur geringfügigen Schutz gegen  aufspritzendes Wasser. Mit den Jahren veralgen und verschmutzen diese  so sehr, dass sie den einst gewünschten Effekt und Schutz nur  noch sehr unzureichend erfüllen. Kosten für Reinigung oder  gar Austausch könnten zweckdienlich anderweitig eingesetzt  werden. Auch die Betonrasensteinkante kostet nur Geld und erfüllt  ihren Zweck in falscher Richtung. 
                Viele  suchten nach Lösungen und so manches wurde probiert. Es wurde  Neues entwickelt und vorgeschlagen, aber leider nur sehr wenig  wirklich verbessert. In manchen Fällen wurde sogar mehr Schaden  als Nutzen herbeigeführt, so auch im Bereich der Drainage. Nicht  selten wurden Betonplatten direkt am Haus verlegt. Ein jeder, der ein  bisschen Zeit zum Beobachten hat und sich kritisch mit dieser  Problematik auseinandersetzt, wird sich rasch erklären können,  warum es auch bei dieser Variante immer zu Feuchtigkeitsproblemen im  Fassadenbereich kommen wird und muss. Bei alten Häusern ist dies  gravierender als bei Neubauten.  
                Gerade  während der Hochwasserkatastrophe wurde einigen Hausbesitzern  die Drainage richtig zum Verhängnis. Denn durch diese wurde das  Wasser erst zugeführt, anstatt es vom Haus fern zu halten. Das  reißende Wasser hatte ein leichtes Spiel, diesen Bereich  auszuspülen. So mancher Neubau in leichter Bauweise und mit  dichtem Keller aus WU-Beton schwamm so einfach auf.  
                Wer  neu bauen oder auch sanieren will, braucht gute, zuverlässige  und verständliche Grundlageninformationen - unbeeinflusst von  fragwürdigen Ideologien, fehlerhafter Bauphysik oder massiven  Marktinteressen. 
                (Mehr  dazu auch unter: http://www.gesundes-bauen.com/  publikationen.htm) 
                  
                Dabei  geht es wesentlich einfacher, preiswerter und vor allem langlebiger. 
                Die  eingesparten Gelder könnten für höherwertige  Materialien, wie z.B. für die Gestaltung von Innenräumen  ausgegeben werden. Mancher Wunsch könnte erfüllt werden, so  z.B. der Einbau von Dielen. Diese sind nicht nur schöner für  das Auge, sondern auch gut für unsere Füße, da die  Oberflächen wärmer sind als Fliesen oder PVC. Selbst bei  diffusionsoffenen Fußbodenunterbauten sind sie ideal einsetzbar  und haltbarer als so mancher, heute neu eingeführter  Konstruktionsaufbau.  
                Nicht  selten werden bei alten Häusern Drainagen vorgesehen. Man  erhofft sich, dass damit die Ursache für Feuchteschäden im  und am Mauerwerk beseitigt werden. Für den Bauherren ist es eine  teure Entscheidung, die weitere und ggf. weit größere  Schäden nach sich ziehen wird. Doch meist liegt auch hier die  Ursache in falsch verwendeten Materialien. Nicht selten wurden  Fußböden bei Altbauten abgedichtet, die Wände mit  Zementputzen und dichten Farbanstrichen versehen sowie innenseitig  tapeziert. Folgeschäden sind nur zu logisch. Die Suche nach der  wirklichen Ursache sollte gewissenhaft und konsequent erfolgen und  nicht jedes vorgeschlagene Detail bedenkenlos umgesetzt werden.  |