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				  Wer sich mit der Absicht trägt, ein Heim für sich 
					und seine Familie zur Selbstnutzung zu errichten (oder zu 
					erwerben), der denkt nicht vorrangig an die schnelle Rendite 
					seiner "Immobilie", sondern an eine behütete 
					und gesunde Wohnumgebung, die das Heranwachsen seiner Kinder 
					und die Regeneration der eigenen Lebenskraft und Leistungsfähigkeit, 
					die im täglichen "Daseinskampf" verschlissen 
					wird, möglichst unbelastet von äußeren Stressfaktoren 
					ermöglicht. 
				   Dazu 
                    bedarf es bei der Planung und Ausführung von Bauten, 
                    die für den Aufenthalt von Menschen bestimmt sind (nicht 
                    nur Wohngebäude) einer Betrachtungsweise, die über 
                    technizistische Funktionen und Abläufe hinausgehend auf 
                    den Gesamtorganismus "Mensch" in seiner Komplexität 
                    von körperlichen, seelischen und geistigen Aspekten Bezug 
                    nimmt. Die bauliche Hülle steht als "dritte Haut" 
                    in ständiger Wechselwirkung mit diesem Biosystem, d. 
                    h. sie beherbergt Leben als unser höchstes Gut und sollte 
                    daher, vergleichbar mit der Ernährung, alles ermöglichen, 
                    was die natürlichen Vorgänge und eine harmonische 
                    Entfaltung unserer Anlagen unterstützt. 
					   
				   Nachdem 
                    unsere Vorfahren jahrtausendelang bio-"logisch" 
                    gebaut haben, weil die zur Verfügung stehenden Materialien 
                    und Handwerkstechniken gar nichts anderes zuließen, 
                    ist es heutzutage vor dem Hintergrund einer einseitig technikgläubigen 
                    Entwicklung der letzten Jahrzehnte notwendig, sich wieder 
                    bewußt Gedanken darüber zu machen, inwieweit man 
                    sich durch die anfänglich euphorisch beurteilten Möglichkeiten 
                    synthetischer Baustoffe und die Technisierung (und damit Verstrahlung) 
                    auch unserer Wohnumwelt selbst Lebensgrundlagen entzogen und 
                    Beeinträchtigungen in Form von Wohngiften, Elektrosmog, 
                    bioenergetischer Abschottung, etc. in die Häuser "eingebaut" 
                    hat. 
				   Dieser 
                    Ansatz trifft nicht nur auf Neubauten zu, sondern läßt 
                    sich auch bei der aktuell wieder im Vordergrund stehenden 
                    Rekonstruktion und behutsamen Sanierung von Altbauten, ja 
                    selbst bei der Einrichtung und Gestaltung von Mietwohnungen 
                    anwenden. Dabei ist Baubiologie nicht als Lösung all 
                    unserer Probleme oder gar als Ausweg aus der Menschheitskrise 
                    zu verstehen, aber sie kann uns ein wenig den Rücken 
                    freihalten und Kraft spenden für die wirklich existenziellen 
                    Fragestellungen unserer Zeit. 
				  Ralf Pörschke 
					Freier Architekt BDB und Baubiologe IBR 
				   
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